Montag, 13. Juni 2016

eKarmann Tag 2

Der zweite WAVE-Tag beginnt früh. Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Und wir stehen auf mit einem Ziel für diesen Tag: Wir wollen heute den Strecken-Rekord unseres eKarmann erneut brechen. Wir wollen die Strecke von Dorsten nach Heinsberg – 127 Kilometer – mit einer Ladung schaffen. Für andere eMobile mag das nichts besonderes sein. Für unseren schnittigen Kleinwagen wäre das eine tolle Leistunng.
Wir sind nach ruhiger Fahrt zum ersten Etappen-Posten die ersten am Ziel Tönneshäuschen in Ostwestfalen. Und dort treffen wir . . .
. . . Jutta Kleinschmidt

 Quelle

Die erste Frau, die die Rallye Paris-Dakar gewonnen hat. Die Frau ist eine Rallye-Legende. Sie ist ganz begeistert von unserem über 40 Jahre alten Fahrzeug. Schließlich ist der Karmann Ghia auch eine Auto- und Designlegende. Und wir wollen auf der WAVE 2016 ein neues Kapitel in der Geschichte dieses außergewöhnlichen Fahrzeugs schreiben. Jutta Kleinschmidt steigt ein, nimmt Platz, steigt wieder aus – und gibt uns ein Autogramm auf die Startnummer. “Von Jutta Kleinschmidt getestet und für gut befunden”, schreibt sie. Wow! Das Lob gibt unserem eKarmann ein paar Ampere extra!
Derart unter Strom fliegen wir förmlich nach Dorsten, in unsere Heimatstadt. Hier ist in den Werkstätten der Dorstener Arbeit – einer Qualifizierungsgesellschaft für arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene – aus einem (fast) normalen Oldie ein modernes Elektro-Fahrzeug geworden. Restauriert, modernisiert und elektrifiziert von jungen Leuten, die am Arbeitsmarkt sonst keinen Fuß aufs Gaspedal bekommen, die manchmal Pech im Leben hatten, die hier eine Chance bekommen.
Kleiner Zwischenruf von Stefan Tetem, dem Beifahrer des eKarmann: “Ich war auch Teilnehmer dieses Projekts. Ich hab’ Kfz-Mechatroniker gelernt. War lange krank. War raus. Hab’ mich freiwillig für das Autoprojekt gemeldet. Und jetzt bin ich nicht nur wieder drin. Sondern auch noch Beifahrer meines eKarmann. Ich bin stolz. Nicht nur auf mich, sondern auf alle, die daran mitgearbeitet habe. Ich fahre die WAVE 2016 für das ganze Team. Drückt uns die Daumen.”

Heimspiel in Dorsten also. Unsere Heimatstadt bereitet uns einen tollen Empfang vor einer Strandbar mit in der Stadt, aufgeschüttet für die Fußball-EM, mit einer großen Videowand. Wir machen Pause in Strandkörben. Viele Dorstener begrüßen uns, die das Autoprojekt der Dorstener Arbeit natürlich kennen. Bürgermeister Tobias Stockhoff ist da. Und Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmelt. Er unterschreibt auf unserem eKarmann und auch auf dem eT2-Bulli. Er sei stolz auf die beiden NRW-Teams, sagt der Minister.
Der Rückhalt tut gut, er beflügelt.

Am Nachmittag gehen wir auf die Strecke nach Heinsberg. Wir haben uns dafür ein persönliches Ziel gesetzt. Wir wollen die Fahrt über 127 Kilometer mit einer Ladung schaffen. Gegen 18 Uhr haben wir 53 Kilometer geschafft und noch 53 Prozent Leistung im Akku. Es müsste klappen. Weil der Akku des Laptops schlapp macht, schreiben wir jetzt die letzten Worte und verraten morgen in unserem Blog, ob’s geklappt hat, ob der letzte Saft gereicht hat bis Heinsbe . . .

Und hier der Film zum WAVE TAG 2

1 Kommentar:

ferroristo hat gesagt…

Hallo Leute,
ich bin ja inzwischen ein richtiger Fan von Euch!
Und find das schon echt verschärft was Ihr da wieder
auf die Beine stellt.
Aber gebrochene Teller, Schaltstangen e.t.c. sind nichts
für meine Nerven. Also lieber sein lassen -:))
Ich drück euch weiter die Daumen!!!
Heinz, der unentwegt schraubende Kutterfahrer