Der zweite WAVE-Tag
beginnt früh. Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Und wir stehen auf mit
einem Ziel für diesen Tag: Wir wollen heute den Strecken-Rekord
unseres eKarmann erneut brechen. Wir wollen die Strecke von Dorsten
nach Heinsberg – 127 Kilometer – mit einer Ladung schaffen. Für
andere eMobile mag das nichts besonderes sein. Für unseren
schnittigen Kleinwagen wäre das eine tolle Leistunng.
Wir sind nach ruhiger
Fahrt zum ersten Etappen-Posten die ersten am Ziel Tönneshäuschen
in Ostwestfalen. Und dort treffen wir . . .
. . . Jutta Kleinschmidt
. . . Jutta Kleinschmidt
Die erste Frau, die die Rallye Paris-Dakar gewonnen hat. Die Frau ist
eine Rallye-Legende. Sie ist ganz begeistert von unserem über 40
Jahre alten Fahrzeug. Schließlich ist der Karmann Ghia auch eine
Auto- und Designlegende. Und wir wollen auf der WAVE 2016 ein neues
Kapitel in der Geschichte dieses außergewöhnlichen Fahrzeugs
schreiben. Jutta Kleinschmidt steigt ein, nimmt Platz, steigt wieder
aus – und gibt uns ein Autogramm auf die Startnummer. “Von Jutta
Kleinschmidt getestet und für gut befunden”, schreibt sie. Wow!
Das Lob gibt unserem eKarmann ein paar Ampere extra!
Derart unter Strom fliegen
wir förmlich nach Dorsten, in unsere Heimatstadt. Hier ist in den
Werkstätten der Dorstener Arbeit – einer
Qualifizierungsgesellschaft für arbeitslose Jugendliche und junge
Erwachsene – aus einem (fast) normalen Oldie ein modernes
Elektro-Fahrzeug geworden. Restauriert, modernisiert und
elektrifiziert von jungen Leuten, die am Arbeitsmarkt sonst keinen Fuß aufs Gaspedal bekommen, die manchmal Pech
im Leben hatten, die hier eine Chance bekommen.
Kleiner Zwischenruf von
Stefan Tetem, dem Beifahrer des eKarmann: “Ich war auch Teilnehmer
dieses Projekts. Ich hab’ Kfz-Mechatroniker gelernt. War lange
krank. War raus. Hab’ mich freiwillig für das Autoprojekt
gemeldet. Und jetzt bin ich nicht nur wieder drin. Sondern auch noch
Beifahrer meines eKarmann. Ich bin stolz. Nicht nur auf mich, sondern
auf alle, die daran mitgearbeitet habe. Ich fahre die WAVE 2016 für
das ganze Team. Drückt uns die Daumen.”
Heimspiel in Dorsten also.
Unsere Heimatstadt bereitet uns einen tollen Empfang vor einer
Strandbar mit in der Stadt, aufgeschüttet für die Fußball-EM, mit
einer großen Videowand. Wir machen Pause in Strandkörben. Viele
Dorstener begrüßen uns, die das Autoprojekt der Dorstener Arbeit
natürlich kennen. Bürgermeister Tobias Stockhoff ist da. Und
Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmelt. Er
unterschreibt auf unserem eKarmann und auch auf dem eT2-Bulli. Er sei
stolz auf die beiden NRW-Teams, sagt der Minister.
Der Rückhalt tut gut, er
beflügelt.
Am Nachmittag gehen wir auf die Strecke nach Heinsberg.
Wir haben uns dafür ein persönliches Ziel gesetzt. Wir wollen die
Fahrt über 127 Kilometer mit einer Ladung schaffen. Gegen 18 Uhr
haben wir 53 Kilometer geschafft und noch 53 Prozent Leistung im
Akku. Es müsste klappen. Weil der Akku des Laptops schlapp macht,
schreiben wir jetzt die letzten Worte und verraten morgen in unserem
Blog, ob’s geklappt hat, ob der letzte Saft gereicht hat bis
Heinsbe . . .
Und hier der Film zum WAVE TAG 2
Und hier der Film zum WAVE TAG 2
1 Kommentar:
Hallo Leute,
ich bin ja inzwischen ein richtiger Fan von Euch!
Und find das schon echt verschärft was Ihr da wieder
auf die Beine stellt.
Aber gebrochene Teller, Schaltstangen e.t.c. sind nichts
für meine Nerven. Also lieber sein lassen -:))
Ich drück euch weiter die Daumen!!!
Heinz, der unentwegt schraubende Kutterfahrer
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