Wir haben eine ruhige
Nacht in unserem tollen Hotel verbracht. Die Ausfahrt nach dem Start
führt uns durch die Innenstadt und die Fußgängerzone von
Bremerhaven, vorbei an schon besetzten Eiscafés, an Passanten. Wir
blicken in freundliche Gesichter, die Menschen winken uns zu, freuen
sich über unseren elektrischen Oldtimer.
Wir haben die ganze
Geschichte ja schon im Blog zur WAVE 2015 erzählt, darum hier nur in
Kurzform: Bei der Dorstener Arbeit – einer
Qualifizierungsgesellschaft – restaurieren wir mit arbeitslosen
Jugendlichen und jungen Erwachsenen alte Autos. Dieser Bulli war im
Baujahr 1979 schon ein Elektro-Fahrzeug, ein Exemplar einer kleinen
Testserie von VW und Siemens. Wir haben ihn aufgestöbert, mit viel
Fleiß und Spaß ins 21. Jahrhundert gewuppt – technisch und
ökologisch. Dass wir mit diesem Mix aus Autonostalgie und moderner
Technik viele Menschen ansprechen, haben wir schon bei der WAVE im
letzten Jahr erlebt. Hier in Bremerhaven ist es heute nicht anders.
Bremen ist unser erstes
Tagesziel, der “Schuppen 1”, eine tolle Oldtimerhalle mit vielen
Gewerken und einem netten Café. Weil wir uns um die Reichweite keine
Sorgen machen müssen (bisheriger Streckenrekord: 410 Kilometer)
müssen und dürfen wie hier am Schuppen nicht laden, da wir in der
Gruppe 1 mit langen Reichweiten unterwegs sind, sind die wenigen
Steckdosen für die Fahrer der Fahrzeuge mit kurzen Reichweiten
reserviert. Dafür gab’s für die Strecke nach Lingen leckere
Sandwiches. Ist ja auch eine Form von Ladung. Für uns. Nicht fürs
Auto.
So schön der Tag
angefangen hat, so trubelig wurde er jetzt. Irgenwas stimmt mit der
Schaltung nicht. Der Rückwärtsgang ist weg. Glück im Unglück. Auf
der Autobahn stehen wir im Stau. Da braucht man ja auch keinen
Rückwärtsgang. Am Tagesziel, der 1 MW-Sogaranlage Dörentrup haben
wir unseren kränkelnden eT2 erstmal mit Sonnenstrom aufgeladen und
geguckt, was an der Schaltung hakt.
Eine kleine Platte unter dem Schalthebel war gebrochen. Der Graf von Dörentrup hat seine Schraubscheune für uns geöffnet. Sozusagen ein Boxenstopp im Schloss. Dort konnten wir das Teil schweißen, während der Bulli geladen hat (wir nehmen jedes Ampere mit, das wir kriegen können). Beim Einbau der Platte macht’s allerdings klack, ein Gegenstück bricht raus – und wir können gar nicht mehr schalten, sondern nur noch im ersten Gang fahren. Der Tag fängt gut an, der Abend endet mit Arbeit. Statt früh ins Bett (Ladestation für Fahrer) zu gehen, haben wir unser Auto ein bisschen zerlegt. Die anderen Teams helfen mit Werkzeug aus.
Und hier der Film zum WAVE TAG 1
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