Montag, 13. Juni 2016

eT2 Tag 1 Start der Wave

Wir haben eine ruhige Nacht in unserem tollen Hotel verbracht. Die Ausfahrt nach dem Start führt uns durch die Innenstadt und die Fußgängerzone von Bremerhaven, vorbei an schon besetzten Eiscafés, an Passanten. Wir blicken in freundliche Gesichter, die Menschen winken uns zu, freuen sich über unseren elektrischen Oldtimer.

Wir haben die ganze Geschichte ja schon im Blog zur WAVE 2015 erzählt, darum hier nur in Kurzform: Bei der Dorstener Arbeit – einer Qualifizierungsgesellschaft – restaurieren wir mit arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen alte Autos. Dieser Bulli war im Baujahr 1979 schon ein Elektro-Fahrzeug, ein Exemplar einer kleinen Testserie von VW und Siemens. Wir haben ihn aufgestöbert, mit viel Fleiß und Spaß ins 21. Jahrhundert gewuppt – technisch und ökologisch. Dass wir mit diesem Mix aus Autonostalgie und moderner Technik viele Menschen ansprechen, haben wir schon bei der WAVE im letzten Jahr erlebt. Hier in Bremerhaven ist es heute nicht anders.



Bremen ist unser erstes Tagesziel, der “Schuppen 1”, eine tolle Oldtimerhalle mit vielen Gewerken und einem netten Café. Weil wir uns um die Reichweite keine Sorgen machen müssen (bisheriger Streckenrekord: 410 Kilometer) müssen und dürfen wie hier am Schuppen nicht laden, da wir in der Gruppe 1 mit langen Reichweiten unterwegs sind, sind die wenigen Steckdosen für die Fahrer der Fahrzeuge mit kurzen Reichweiten reserviert. Dafür gab’s für die Strecke nach Lingen leckere Sandwiches. Ist ja auch eine Form von Ladung. Für uns. Nicht fürs Auto. 

So schön der Tag angefangen hat, so trubelig wurde er jetzt. Irgenwas stimmt mit der Schaltung nicht. Der Rückwärtsgang ist weg. Glück im Unglück. Auf der Autobahn stehen wir im Stau. Da braucht man ja auch keinen Rückwärtsgang. Am Tagesziel, der 1 MW-Sogaranlage Dörentrup haben wir unseren kränkelnden eT2 erstmal mit Sonnenstrom aufgeladen und geguckt, was an der Schaltung hakt.

Eine kleine Platte unter dem Schalthebel war gebrochen. Der Graf von Dörentrup hat seine Schraubscheune für uns geöffnet. Sozusagen ein Boxenstopp im Schloss. Dort konnten wir das Teil schweißen, während der Bulli geladen hat (wir nehmen jedes Ampere mit, das wir kriegen können). Beim Einbau der Platte macht’s allerdings klack, ein Gegenstück bricht raus – und wir können gar nicht mehr schalten, sondern nur noch im ersten Gang fahren. Der Tag fängt gut an, der Abend endet mit Arbeit. Statt früh ins Bett (Ladestation für Fahrer) zu gehen, haben wir unser Auto ein bisschen zerlegt. Die anderen Teams helfen mit Werkzeug aus.

Und hier der Film zum WAVE TAG 1


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